Welche verschiedene Ernährungsformen gibt es?
Wir geben in diesem Artikel einen umfangreichen Überblicke über die verschiedenen Ernährungsformen.
Mischkost / Omnivore Ernährung
Pflanzen auf. Der Omnivore auch als Mischköstler bezeichnet.
Zur omnivoren Ernährung gehören zum Beispiel die Trennkost und die Vollwerternährung.
Der Mensch ist von Natur ein Allesesser. Dies lässt sich unter anderen erkennen an:
- der Form unseres Gebisses
- der guten Verwertung von tierischem Eiweiß
Die Fähigkeit diese vielfältige Auswahl von Nahrungsmitteln verwerten zu können, hat dem Menschen in Urzeiten das Überleben gesichert.
Vegetarische Ernährung
Laut den Angaben von Statista gibt es in Deutschland etwa 6,31 Millionen Menschen, die sich vegetarisch ernähren.
Erlaubt Lebensmittel sind:
- Obst und Gemüse
- Milch und Milchprodukte
- Eier
- Getreide
- Honig
Proveg international (ehemals: vebu) geht sogar von 8 Millionen Menschen insgesamt aus. Das sind etwa 10 Prozent der Gesamtbevölkerung. Aktuelle Zahlen finden Sie auf der Webseite proveg.com
Die vegetarische Ernährung wird unterteilt in:
- Ovo-Lakto-Vegetarismus
- Lakto-Vegetarismus
- Ovo-Vegetarismus
- Veganismus
- Fruktarier / Fruganer
Ovo-Lakto-Vegetarier
Das Wort Ovo stammt aus dem leitinischen und heißt wörtlich übersetzt „vom Ei“. Das Wort Lakto heißt übersetzt „von der Milch“.
Beim Ovo-Lakto-Vegetarismus werden neben pflanzlichen Lebensmitteln, wie Obst und Gemüse, auch Eier, Milch und Milchprodukte (zum Beispiel Jogurt, Käse und Butter) verzehrt.
Lakto-Vegetarier
Der Ovo-Vegetarier isst alle pflanzlichen Nahrungsmittel sowie Ei. Er verzichtet auf Fleisch, Fisch, Milch und Milchprodukte.
Veganer
Auch, wenn im Sprachgebrauch von Veganern gesprochen wird, so ist die rein pflanzliche Ernährung ein Unterpunkt der vegetarischen Ernährung.
Denn per Definition ist der Veganer ein reiner Vegetarier.
In der veganen Ernährung erlaubt sind alle pflanzlichen Lebensmittel, wie:
- Obst
- Gemüse
- Getreide
Auch, wenn im Sprachgebrauch von Veganern gesprochen wird, so ist die rein pflanzliche Ernährung ein Unterpunkt der vegetarischen Ernährung.
Denn per Definition ist der Veganer ein reiner Vegetarier.
Durch den Verzicht von tierischen Lebensmitteln gibt es zwei kritische Vitamine bei denen es zu einer Unterversorgung kommen kann. Diese sind:
- Vitamin A, welches nur in tierischen Nahrungsmitteln existiert
- Vitamin B12, welches überwiegend in tierischen Nahrungsmitteln vorzufinden ist
Vitamin A kann jedoch durch die Umwandlung von Beta-Carotin aus pflanzlichem Essen gewonnen werden.
Vitamin B12 kann mit viel Aufwand und umfangreichem Ernährungswissen über die Nahrung zugeführt werden. Die sicherste Methode zur Abdeckung des täglichen Bedarfes ist die Einnahme eines hochwertigen Nahrungsergänzungsmittels.
Wenn Sie tiefer in das Thema Vitamin B12 einstigen möchten, lesen Sie folgenden Artikel hier im Blog:
Wenn Sie mehr zur veganen Ernährung wissen möchten, lesen sie bitte unseren Artikel:
Puddingvegetarier
Hierbei handelt es sich um eine äußerst ungesunde Form der vegetarischen Ernährung. Genau genommen ist es auch keine echte Ernährungsform, sondern eine negative Beschreibung eines Menschen, der sich ungesund vegan ernährt.
In der Regel verzichten Puddingvegetarier aus ethischen oder moralischen Gründen auf tierische Produkte, achten jedoch nicht darauf, dass Sie Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte und Co. in ausreichender Menge zu sich nehmen.
Puddingvegetarier essen häufig industriel gefertigte Fertig- und Halbfertigprodukte sowie Fast Food.
Fruktarier / Fruganismus
Frutarier / Fruganer gehören zur Gruppe der Vegetarier. Allerdings gehen diese noch einen Schritt weiter in ihrer Ernährung.
Sie essen ausschließlich Lebensmittel bei deren Ernte die fruchttragenden Pflanzen nicht geschädigt werden. Hierzu gehören:
- Obst
- Nüsse
- Samen
Einige essen auch:
- Getreide
- Gemüse
Knollen und Wurzeln, wie Kartoffeln, Karotten und Zwiebeln sind tabu. Einige Frutarier gehen auch so weit, nur Früchte zu sich zu nehmen, die von selbst vom Baum/Busch/Strauch gefallen sind.
Bei dieser Form der Ernährung kann es mittel- bis langfristig zu einer akuten Unterversorgung an Nähr- und Vitalstoffen kommen. Von allen genannten Ernährungsformen ist diese wohl am wenigsten für eine gesunder Ernährung geeignet.
Umfassende Informationen zum Fruganismus, finden Sie in unserem Artikel: Was sind Frutarier?
Extra-Tipp zur vegetarischen Ernährung
In dem Beitrag Vegane Ersatzprodukte, finden Sie eine klar strukturierte Übersicht von pflanzlichen Nahrungsmitteln, die Sie in der Küche einsetzen können als:
- Bindemittel
- Butterersatz
- Ei-Ersatz
- Jogurt Ersatz
- Käseersatz
- Kochsahne-Alternativen
- Milchersatz
- Sahneersatz
- Schlagsahne-Alternativen
- Quarkersatz
Achten Sie auf eine ausreichende Zufuhr von hochwertigem Eiweiß. Umfangreiche Informationen zu verschiedenen Eiweißlieferanten, finden Sie in unserem Beitrag: Eiweißhaltige Lebensmittel.
Flexitarische Ernährung
Ein Flexitarier ernährt sich überwiegend vegetarisch. Wenn tierische Nahrungsmittel verzehrt werden, dann sehr bewusst und in hoher Qualität.
Flexitarier greifen in der Regel auf biologisch produziertes Fleisch und auf Fisch aus nachhaltigem Fang zurück.
Pescetarier
Pescetarier verzichten auf das Essen von Fleisch, verzehren aber neben pflanzlicher Kost auch Eier, Milch und Milchprodukte und Meerestiere
Paleo / Steinzeiternährung
Die klassische Paleo-Ernährung gehört zur Mischkost. Allerdings gibt es einige „Einschränkungen“ in der Auswahl der Nahrungsmittel.
Erlaubt sind:
- Fleisch
- Fisch
- Eier
- Gemüse
- Obst
- Samen
- Nüsse
- nicht verarbeitete Fette
Nicht erlaubt sind:
- Getreide
- Hülsenfrüchte
- Zucker
- Milch und Milchprodukte
- Zusatzstoffe
- Verarbeitete Fette
- Fertig- und Halbfertigprodukte
Die Paleo-Ernährung ist sehr fleischlastig. Tierische Nahrungsmittel enthalten viele ungesunde Fette und Fettbegleitstoffe (Stichwort: Cholesterin).
Allerdings ist der Verzicht auf vorverarbeitete Lebensmitteln sehr positiv zu bewerten.
Mehr Informationen zu Paleo erhalten Sie in unserem Artikel: Paleo – Die Steinzeiternährung
Paleo – vegan
Eine Unterform des klassischen Paleo, ist die vegane Variante. Hierbei wird auf alle tierischen Nahrungsmittel verzichtet.
Da der Eiweißbedarf beim Veganismus jedoch überwiegend mit Hülsenfrüchten und Vollkorngetreideprodukten abgedeckt ist, stellt die vegan Paleo Ernährung ein Problem dar. Da auf genau diese Alternativen zur Eiweißversorgung verzichtet wird.
Rohkost
Einige wichtige Vitamine und Nährstoffe werden beim Erhitzen der Nahrungsmittel zerstört. Deshalb verzichten Rohköstler auf das übermäßige Erwärmen der Nahrung.
Das Essen wird daher roh verzehrt oder langsam bei Temperaturen bis maximal 42 Grad Celsius gegart.
Rohkost – vegan
Die Rohkost Ernährung wird von einigen Menschen auch vegan durchgeführt. Für die Zubereitung der Nahrung gelten dieselben Regeln, wie bei der regulären Rohkost.
Urkost
Die Urkost setzt, wie die vegane Rohkost auf pflanzliche Nahrungsmittel, die nicht gegart werden. Im Mittelpunkt der Urkost stehen beispielsweise Wildkräuter sowie wildes Obst und Gemüse.
Alle tierischen Produkte sind tabu. Auf das Waschen der Lebensmittel wird weitestgehend verzichtet. Auch wird die Aufnahme von Erde empfohlen. Da auf diese Weise notwendige Mineralstoffe zugeführt werden sollen.
Mehr Informationen zur Urkost finden Sie unter:
Welche Ernährungsform ist gesund?
Die Meinungen und wissenschaftlichen Einschätzungen zu den unterschiedlichen Ernährungsformen gehen zum Teil sehr stark auseinander.
Die einen sagen zum Beispiel, die rein pflanzliche Ernährungsform sei die gesündeste, andere behaupten genau das Gegenteil, weil hier die größte Gefahr bestünde einen Vitalstoffmangel zu bekommen.
In der Praxis stellt sich heraus, dass quasi jeder in ein Vitalstoffdefizit kommen kann. Viele Mischköstler beispielsweise leiden, aufgrund einer schlechten Zusammenstellung der Nahrungsmittel, unter einer Unterversorgung an wichtigen Nährstoffen.
Wichtig ist daher, dass sich Sie sich bewusst mit Ihrer Ernährungsform auseinandersetzen und auf die Qualität der Nahrungsmittel achten.
Fertig- und Halbfertigprodukte sowie Fast Food, können zwar gelegentlich verzehrt werden, gehören aber definitiv nicht auf den täglichen Speiseplan.
Wenn Sie sich an den Richtlinien der vollwertigen Ernährung orientieren, sind Sie auf der sicheren Seite.
Zu den vollwertigen Ernährungsweisen gehören die:
Und, wer sich für eine andere Ernährungsform interessiert, sollte:
- sich ordentlich in das Thema einarbeiten
- sich mit entsprechender Literatur versorgen
- Kurse besuchen
- sich von einem Ernährungsexperten unterstützen lassen
Weitere Trend Ernährungsformen
Neben den bereits genannten Ernährungsformen, gibt es auch noch besonders trendige und hippe Ernährungsformen. Hierzu gehören:
Clean Eating
Beim Clean Eating sind grundsätzlich alle Nahrungsmittel erlaubt. Allerdings werden auf Zusatzstoffe verzichtet. Hierzu gehören:
- Geschmacksverstärker
- Farbstoffe
- Konservierungsmittel
Beim Clean Eating steht der Gesundheitsaspekt im Vordergrund.
Wenn Sie sich diese Ernährungsweise genauer ansehen, werden sie feststellen, dass Sie den Grundsätzen der vollwertigen Mischkost entspricht.
Clean Eating ist also ein alter Hut in einem neuen Gewand.
Slow Food
Slow Food ist eher eine Bewegung als eine reine Ernährungsform. Bei der Auswahl der Nahrungsmittel stehen Qualität, im Sinne von Nachhaltigkeit im Mittelpunkt.
Die verzehrten Nahrungsmittel sollen im Herstellungsprozess so wenig Schaden, wie nur irgend möglich an Menschen, Natur und Tier verursachen.
Im Slow Food werden biologisch angebaute / gezüchtete, regional produziert und fair gehandelte Nahrungsmittel bevorzugt.
Ketogene Ernährung
Die ketogene Ernährung hat den Abbau von Körperfett zum Ziel. Insbesondere stark übergewichtige Menschen versuchen mit Hilfe dieser Ernährungsform Ihre überflüssigen Pfunde los zu werden.
Da diese Ernährungsform recht komplex ist, haben wir ihr einen eigenen Artikel gewidmet. Sie finden Ihn hier im Blog unter: Ketogene Ernährung.
Welche religiös motivierte Ernährungsformen gibt es?
Einige Ernährungsformen haben religiöse Hintergründe. Klassische religiös motivierte Ernährungsformen sind:
Hinzu kommen unterschiedliche Ausprägungen des Fastens.
Koscher
Strenggläubige Juden ernähren sich ausschließlich koscher. Die Lebensmittel werden unterteilt in:
- Fleischig
- Milchig
- Neutral
Fleisch von Paarhufern und Wiederkäuern ist grundsätzlich, mit Ausnahme von Schwein, erlaubt. Nahrungsmittel die Blut enthalten sind generell verboten.
Wichtig ist, dass die Fleischlieferanten rituell geschlachtet wurden.
Ebenso sind Fische, die Flossen und Schuppen aufweisen gestattet.
Bei der koscheren Ernährungsform ist die Zusammensetzung der Nahrungsmittel von großer Bedeutung. Folgende Nahrungsmittel dürfen nicht miteinander kombiniert werden:
- Milchige und fleischige
- Fischige und fleischige
Zudem werden die Nahrungsmittel auch koscher zubereitet. Die Küche muss daher vor der Nahrungsmittelzubereitung einer rituellen Reinigung unterzogen worden sein.
Halal
Halal heißt übersetzt „erlaubt“. Gläubige Muslime ernähren sich ausschließlich „halal“. Erlaubt sind hierbei alle pflanzlichen Nahrungsmittel, sofern diese keine berauschende oder toxische Wirkung haben.
Schweinefleisch ist nicht erlaubt, da es sich hierbei um unreine Tiere handelt. Fleisch ist dann erlaubt, wenn das Tier rituell geschlachtet wurde.
Verboten sind Alkohol und alle Nahrungsmittel, die Zusatzstoffe enthalten, die vom Schwein stammen (zum Beispiel Gelatine).
Besondere Ernährungsformen
Es gibt eine ganze Reihe von Erkrankungen, Allergien und Unverträglichkeiten, die besondere Ernährungsformen erfordern.
Zu diesen Ernährungsformen gehören:
- Laktosefreie Ernährung
- Milchfreie Ernährung
- Glutenfreie Ernährung
- Histaminfreie Ernährung
- Fructosefreie Ernährung
- Stoffwechselfreundliche Ernährung
Laktosefreie Ernährung
Menschen mit einer Laktoseinteolleranz können das Kohlenhydrat der Milch nicht verdauen. Das für die Spaltung der Laktose notwendige Enzym Laktase, wird entweder nur unzureichend oder gar nicht vom Körper produziert.
Die Folge sind Magen-und Darmprobleme, die sich meist in Durchfällen und Verstopfungen äußern.
Extra-Tipp:
Die Industrie hält eine umfangreiche Palette an laktosefreien Lebensmitteln bereit. Gekennzeichnete Produkte sind jedoch meist teurer als andere nicht-gekennzeichnet Lebensmittel.
Achten Sie beim Einkaufen von Milchprodukten einfach auf den Gehalt an Kohlenhydraten. Enthält zum Beispiel ein Käse keine Kohlenhydrate, so ist auch keine Laktose enthalten.
Mehr zum Thema Laktoseintoleranz erfahren Sie in unserem Artikel: Laktoseintoleranz
Milchfreie Ernährung
Neben der Laktoseintoleranz, gibt es noch die Milchallergie. Menschen mit einer Milchallergie reagieren negativ auf das Milcheiweiß.
Milchallergiker dürfen keine Milchprodukte zu sich nehmen
Glutenfrei Ernährung
Die einen wollen kein glutenhaltiges Getreide essen, die anderen dürfen es nicht. Personen, die an der Autoimmunerkrankung Zöliakie leiden, gehören zur zweiten Gruppe.
Der Verzehr von glutenhaltigen Getreide richtet bei Zöliakie-Betroffenen starke Schäden im Darm an.
In unserem Beitrag Getreide – glutenfrei und glutenhaltig erhalten Sie einen umfassenden Überblick über alle glutenfreien und glutenhaltigen Getreide und Pseudogetreidesorten.
Auf der Webseite Zöliakie-Austausch.de erhalten Sie umfassende Informationen zum Thema Zöliakie.
Histaminfreie Ernährung
Histamin befindet sich überwiegend in Käse, Wein, Bier oder auch Sojasoße. Menschen mit einer Histminintolleranz sollten diese Nahrungsmittel meiden.
Fructosefreie Ernährung
Menschen mit einer Fructoseintolleranz sollten fructosehaltige Lebensmittel und Getränke meiden. Zu diesen Lebensmitteln gehören viele Obstsorten und Fruchtsaftgetränke.
Stoffwechselfreundliche Ernährung
Sicher haben Sie schon von dem schnellen oder dem langsamen Stoffwechsel gehört. Grob bedeutet das, dass die einen Menschen Ihre Nahrung schneller verarbeiten als andere.
Eine stoffwechselfreundliche Ernährung sorgt dafür, dass der Stoffwechsel angekurbelt wird bzw. auf einem normalem Niveau läuft.
Für die verschiedenen Stoffwechselstörungen und Stoffwechselerkrankungen, kann unter anderen auch eine ungünstige Ernährung für einen schlechten Stoffwechsel verantwortlich sein.
Wenn Sie unter einen langsamen Stoffwechsel leiden, können Ihnen folgende Ernährungshinweise helfen. Nehmen Sie:
- ausreichend Flüssigkeit in Form von Wasser zu sich.
- Proteinreiches und eher scharfes Essen in Ihrem Speiseplan auf.
- Qualitativ hochwertigen Ölen und Fetten zur Zubereitung Ihrer Speisen.
Extra-Tipp:
Neben einer ausgewogenen Ernährung sind Bewegung und ausreichend Schlaf wichtig für den Stoffwechsel. Beides sorgt dafür, dass der Stoffwechsel angekurbelt wird und die wertvollen Nahrungsbestandteile besser verarbeitet werden.
Der komplett Überblick als Video
Abschließende Worte
Mit dieser umfassenden Auflistung von verschiedenen Ernährungsformen haben Sie einen guten Überblick erhalten.
Wenn Sie noch weitere Anregungen haben oder Ihnen eine Ernährungsform fehlt, schreiben Sie uns bitte eine Nachricht über das Kontaktformular.
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