Alternative Süßungsmittel
Immer mehr Menschen entscheiden sich dazu, den gewöhnlichen und zunehmend verteufelten Haushaltszucker aus ihrer Küche zu verbannen und alternative Süßungsmittel zu verwenden. Grund dafür ist, dass der übermäßige Verzehr von Zucker süchtig macht und dadurch das Risiko für Krankheiten steigt.
Mit Haushaltszucker ist der raffinierte Kristallzucker gemeint, dem bei der Herstellung in einem aufwändigen Raffinationsprozess alle wertvollen Nährstoffe entzogen werden. Dadurch liefert dieser letztlich nur noch die nutzlosen Kalorien, die den Blutzuckerspiegel in die Höhe treiben. Der übermäßige Verzehr von Zucker kann zu Krankheiten führen, wie beispielsweise Adipositas (Fettsucht), Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen oder Gicht und birgt dauerhaft sogar ein erhöhtes Krebsrisiko.
Wer auf natürliche Alternativen zum weißen Kristallzucker umstellen möchte, hat tatsächlich mehr Auswahlmöglichkeiten, als man zunächst meinen könnte.
In diesem Artikel wollen wir Ihnen einige dieser Alternativen vorstellen und Sie somit auf dem Weg Ihrer Ernährungsumstellung begleiten. Dabei unterscheiden wir zunächst zwischen natürlichen Süßungsmitteln und Zuckeraustauschstoffen.
Natürliche Süßungsmittel
Bei den hier aufgeführten alternativen Süßungsmitteln handelt es sich ebenfalls um Zucker, nur sind diese eben nicht raffiniert und enthalten noch etwas mehr positive Inhaltsstoffen als der weiße Kristallzucker. Die natürlichen Süßungsmittel sind gesünder, weil sie neben den puren Kohlenhydraten eben auch noch Ballaststoffe, Vitamine und Mineralien enthalten.
Ahornsirup
Ahornsirup ist ein pflanzliches Naturprodukt, das häufig von Menschen zum Süßen genutzt wird, die sich vegan ernähren. Ähnlich wie beim Honig handelt es sich um einen dickflüssigen, gelben Sirup, der sehr süß schmeckt. In Ahornsirup sind einige gesunde Inhaltsstoffe enthalten, unter anderem: Calcium, Kalium, Eisen, Magnesium, Vitamin B2, B5, B6, Nikotinsäure (Niacin), Biotin und Folsäure. Allerdings besteht Ahornsirup zu 70 Prozent aus Zucker, weshalb er für Diabetiker weniger geeignet ist. Ahornsirup ist besonders gut geeignet zum Süßen von Müslis und Nachspeisen.
Agavendicksaft
Dieser Zuckerersatz stammt aus Mexiko, wo die Agaven beheimatet sind. Aus ihnen wird der Agavensaft gewonnen, welcher dann eingekocht wird, bis am Ende nur noch der hochkonzentrierte Agavendicksaft übrig ist. In ihm sind viele gesunde Begleitstoffe wie Mineralien, sekundäre Pflanzenstoffe und Spurenelemente zu finden.
Agavendicksaft ist in seiner Struktur etwas flüssiger als Honig und hat eine sehr hohe Süßkraft. Daher wird davon weniger benötigt, um die gleiche Süßkraft wie mit Haushaltszuckers zu erreichen. Veganer nutzen Agavendicksaft häufig als Ersatz zum Honig.
Honig
Honig ist eines der ältesten Süßungsmittel, das von Menschen jeher genutzt wird. Das Naturprodukt wird von Bienen erzeugt, die den zuvor gesammelten Blütennektar mit verschiedenen Stoffen anreichern und ihn anschließend in den Waben des Bienenstocks verschließen, wo durch Dehydration der goldene Sirup entsteht.
Neben den vielen enthaltenen Vitaminen und Mineralstoffen werden dem Honig zudem verschiedene positive Wirkungen nachgesagt, wie die Hemmung von Entzündungen oder antibakterielle und antiseptische Wirkweisen.
Besonders wirkungsvoll ist der wertvolle Manuka Honig aus Neuseeland, dessen nachgewiesene Wirkung durch den Inhaltsstoff Methylglyoxal (MGO) hundertfach stärker ist als die von gewöhnlichem Blütenhonig. Honig eignet sich generell besonders gut zum Versüßen von Speisen und Getränken. Allerdings hat er auch viele Kalorien und Diabetiker sollten auf den Verzehr besser verzichten.
Obst
Auch Obst kann als natürliches Süßungsmittel verwendet werden! Dafür eignen sich besonders gut überreife Bananen oder süße Äpfel.
Aber auch Trockenfrüchte wie beispielsweise Datteln, Aprikosen und Feigen können bestens dafür verwendet werden. Aus ihnen lässt sich ganz einfach ein Sirup herstellen, der zum Süßen der Gerichte genutzt werden kann. Pürieren Sie einfach die Trockenfrüchte in einem Mixer mit etwas Wasser – fertig!
Kokosblütenzucker
Kokosblütenzucker wird aus dem Saft der Kokosblüte hergestellt. Dieser wird dann dick eingekocht zu Sirup, anschließend getrocknet und fein gemahlen. Kokosblütenzucker schmeckt nicht so süß wie industrieller Zucker, sondern eher leicht nach Karamell.
Er enthält viele gesunde Mineralien wie beispielsweise Eisen, Zink, Calcium und Kalium, sowie zahlreiche Antioxidantien und Aminosäuren. Wegen seinem relativ geringen glykämischen Index steigt der Blutzuckerspiegel hiervon nicht so in die Höhe und es können somit sogar Heißhungerattacken vermieden werden.
Zuckeraustauschstoffe/ Süßungsmittel
Alternativ zu den natürlichen Süßungsmitteln mit Zucker können auch Zuckeraustauschstoffe als Süßungsmittel verwendet werden. Diese sind besonders kalorienarm und belasten den Blutzuckerspiegel nicht so sehr.
Trotz der geringen Kalorien sollte man dennoch maßvoll mit den Zuckeraustauschstoffen umgehen, da sie in großen Mengen nämlich abführend wirken können und ungewünschte Nebenwirkungen mit sich bringen.
Stevia
Stevia wird ursprünglich aus der Steviapflanze gewonnen. Das Süßungsmittel Stevia hat jedoch nur noch wenig mit dem natürlichen Ursprung aus der Pflanze zu tun. In komplexen, industriellen Prozessen werden die Stevioglykoside aus der Pflanze entnommen, indem chemische Mittel zugesetzt werden. Darum gibt es für die Aufnahme von Stevia auch einen definierten Höchstwert, der nicht überschritten werden sollte.
Die Vorteile von Stevia sind allerdings, dass das Süßungsmittel komplett kalorienfrei ist und trotzdem 300-mal süßer schmeckt als Kristallzucker. Darum ist es auch bestens geeignet für Diabetiker und schont die Zähne. Weiterer Nachteil ist, dass viele Menschen den bitteren Nachgeschmack nicht mögen, weshalb mit Stevia gesüßten Produkten häufig noch andere Süßungsmittel hinzugefügt werden.
Xylit (Birkenzucker)
Ein weiterer Zuckerersatz ist Birkenzucker oder auch bekannt als Xylit. Der natürliche Zuckeralkohol wird vor allem aus der Birkenrinde gewonnen und trägt in der Lebensmittelindustrie die Bezeichnung E967. Mittlerweile gibt es jedoch auch industrielle Verfahren, wobei Xylit aus Resten von Maiskolben und Holz hergestellt wird.
Vorteil von Xylit ist, dass es im Gegensatz zu Zucker sogar gut für die Zähne ist. Deshalb enthalten auch viele Zahnpflegekaugummis Xylit. Zudem verhält sich der Zuckerersatz sehr ähnlich wie gewöhnlicher Kristallzucker, welcher demnach beim Süßen 1:1 ersetzt werden kann. Gleichzeitig hat Xylit 40% weniger Kalorien und der Blutzuckerspiegel steigt nach dem Konsum kaum an – ideal also für Diabetiker.
Erythrit
Erythrit wird aus Maisstärke gewonnen und hat die Lebensmittelkennzeichnung E968. Das Süßungsmittel hat kaum Kalorien, es beeinflusst nicht den Zuckerspiegel und eignet sich somit besonders gut für Diabetiker.
Erythrit ist weiterhin verträglicher und die typischen Nebenwirkungen der anderen Süßungsmittel treten hierbei kaum auf. Die Süßkraft von Erythrit entspricht 70% der Süßkraft von Zucker, weshalb man bei Rezepten also etwas mehr Erythrit verwenden muss. Erythrit kann eine echte Alternative zu Zucker sein beim Süßen von Getränken und Desserts.
Fazit
Bei der Auswahl an alternativen Süßungsmitteln haben Sie vielfältige Möglichkeiten, um Ihre Speisen und Getränke zu versüßen.
Viele Gründe sprechen jedoch dafür, Süßungsmittel mit einem natürlichen Ursprung zu verwenden, die zudem frei von chemischen Bestandteilen sind. Letztlich kommt es allerdings auf Ihren individuellen Geschmack und den Verwendungszweck an.
Ganz gleich, ob Sie ein kalorienarmes Süßungsmittel, ein Zuckerersatzprodukt mit niedrigem glykämischen Index oder eine vegane Variante bevorzugen – Sie werden mit Sicherheit die für Sie passende Variante finden. Vielleicht versuchen Sie es auch einmal, sich an weniger Süße zu gewöhnen oder sogar ganz auf Süßungsmittel zu verzichten?
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