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Hemizellulose

Hemicellulose – Baustein der Ballastoffe

Cellulose, Hemicellulose und Ballaststoffe – Was diese Begriffe bedeuten und warum sie für uns wichtig sind, erfahren Sie hier.

Was ist Hemicellulose?

Cellulose, Hemicellulose und Pektin bilden die Zellwand. Als Cellulose bezeichnet man den hauptsächlichen Bestandteil von pflanzlichen Zellwänden.

Zucker wird in Monosaccharide und Polysaccharide unterteilt. Zu den Monosacchariden gehören beispielsweise Arabinose, Xylose oder die Pentosen.

Hemicellulosen sind eine Gruppe aus verschiedenen langkettigen Polysacchariden, auch Vielfachzucker genannt. Zu der Gruppe von Polysacchariden gehören beispielsweise Pentosane. Hemicellulose kann vom Körper nicht verdaut beziehungsweise gespalten werden.

Cellulose ist Bestandteil von pflanzlichen Zellwänden. Somit ist die Hemicellulose in den Nahrungsmitteln ein Bestandteil der Ballaststoffe.

Ballaststoffe bestehen aus:

  • Cellulose
  • Hemicellulose
  • Pektin
  • Ligin

Eine wichtige physikalische Eigenschaft der Hemicellulosen, beziehungsweise der Ballaststoffe, ist die Fähigkeit, Wasser zu binden. Darum werden die einzelnen Bestandteile der Ballaststoffe in Füll- und Quellstoffe eingeteilt.

Cellulose sind Füllstoffe,die aus nicht quellfähige Komponenten der Pflanzenfasern bestehen. Die Hemicellulosen sowie Pektin hingegen gehören der Gruppe der Quellstoffe an.

Herstellung und Vorkommen der Hemicellulose in Lebensmitteln

Ein hoher Anteil an Polysacchariden können Sie besonders in folgenden Lebensmitteln finden:

  • Hafer
  • Roggen
  • Weizen
  • Gerste
  • Gemüse
  • Obst.

Besonders Kleie, die aus den Schalen der Getreidekörner besteht, enthält rund 40 Prozent Hemicellulose.

Die Herstellung der Lebensmittel spielt eine wichtige Rolle. Der Anteil von Ballaststoffen allgemein sinkt bei der Herstellung mit dem Grad der Verarbeitung. Wer auf eine ballaststoffreiche Ernährung achten will, sollte möglichst auf naturbelassene Lebensmittel zurückgreifen.

Lebensmittel mit Hemizellulose

Wirkung von Hemicellulosen im Körper

Zur Vereinfachung wird hier der Begriff Hemicellulose mit dem Begriff Ballaststoffe gleichgesetzt, da die Hemicellulose nicht als isolierter (einzelner) Stoff im Körper wirkt.

Ballaststoffe beeinflussen die Verdauungsgeschwindigkeit. Durch die Quellfähigkeit der Ballaststoffe werden die zu verdauenden Lebensmittel länger im Magen gehalten und können besser zersetzt werden. Die Verwendung von Ballaststoffen führt dazu, dass die Aufnahme von Nährstoffen in den Blutkreislauf verbessert wird.

Außerdem fördern Ballaststoffe die Darmbeweglichkeit (Peristaltik) und damit die Verdauung.

Präventive (vorbeugende) Wirkung von Ballaststoffen können sein:

  • Verbesserung des Reizdarm-Syndroms
  • Reduzierung von Übergewicht
  • Senkung der Blutfettwerte
  • Reduzierung des Risikos für eine koronare Herzerkrankung.

Zudem reguliert die Aufnahme von Ballaststoffen auf „sanfte Weise“ den Blutzuckerspiegel.

Der tägliche Bedarf an Hemicellulose

Auch hier wird der Begriff der Einfachheit halber wieder durch Ballaststoffe ersetzt.

Laut einer Empfehlung der DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) liegt die Menge bei 30 g Ballaststoffe pro Tag. Allerdings schafft es der Durchschnittsdeutsche auf gerade mal 15-20 g pro Tag.

Unterversorgung mit Hemicellulose

Folgen von der Unterversorgung mit Ballaststoffen können sein:

Wenn der tägliche Bedarf nicht durch die Mahlzeiten gedeckt werden kann, so empfiehlt es sich, ein zusätzliches Lebensmittel einzunehmen, was einen hohen Anteil an Hemicellulose enthält. Diese Ballaststoffe lassen sich zum Beispiel in Leinsamen oder Flohsamenschalen finden.

Bedenken sollte man bei der Verwendung allerdings, dass eine zu schnelle Steigerung der täglichen Ballaststoffmenge eine Belastung für den Körper darstellt. Darum kann es kurzfristig zu Verdauungsstörungen kommen.

Zu empfehlen ist daher eine langsame Steigerung der Ballaststoffmenge und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr.

Überdosierung von Hemicellulose

Bei einer Überdosierung von Hemicellulose/ Ballaststoffen kann es zu folgenden Symptomen kommen:

  • Veränderung des Stuhlgangs
  • Verstopfung oder Durchfall
  • Blähungen
  • Magenbeschwerden
  • Bauchkrämpfe, die zwischen 2 Stunden und 3 Tagen anhalten können.

Eine Überdosierung tritt meist dann auf, wenn man es mit der ballaststoffreichen Ernährung übertreibt. Ziel sollte daher eine ausgewogene Ernährung sein.

Eine ausgewogene Ernährung fördert das allgemeine Wohlbefinden und dient der Gesundheitserhaltung.

Quellen:

Beatrice Schmidt