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Zellulose

Was ist Zellulose?

Zellulose oder Cellulose ist ein pflanzliches Zellwandbestandteil, das zu den Polysacchariden (Vielfachzuckern) beziehungsweise Ballaststoffen gehört. Es sorgt für Stabilität und Reißfestigkeit der Pflanzenfasern.

Laub- und Nadelbäume bestehen aus ca. 40% Zellulose. Als Rohstoff wird Zellulose in der Papierherstellung und der erweiterten industriellen Herstellung von Zellulosefasern verwendet. Dazu gehört der Einsatz in der Bekleidungsindustrie bei der zum Beispiel Baumwolle und Flachs zu Leinen verarbeitet werden oder Verpackungsindustrie, bei der Cellophan zu Folien verarbeitet wird.

In der Nahrungsmittel- und Pharmaindustrie wird Zellulose und daraus entstehende Verbindungen, auch als Zellulosederivate bekannt, als Füllstoff, Trennmittel, Verdickungsmittel oder Überzugsmittel verwendet.

In Lebensmitteln trägt Zellulose die Bezeichnungen E459 bis E466. So wird der Zusatzstoff E459 in geschnittenen Käse und Streukäse verwendet; aber auch in Eiscreme und Kaugummi. Als Zusatzstoff ist Zellulose ohne Einschränkungen zugelassen und unterliegt keinen Höchstmengen.

Welche Aufgaben hat Zellulose im menschlichen Körper?

Bereits im Mund sorgen die Ballaststoffe Zellulose und Lignin für eine längere Verweildauer der Nahrung, weil sie länger gekaut werden müssen. Dadurch wird mehr Speichel produziert, so dass durch Säurepufferung und Kaumechanik die Zahnhygiene, Vorverdauung und Sättigung optimiert werden.

Zellulose ist wasserunlöslich. Im Magen-Darm-Trakt kann Zellulose von den Enzymen nicht aufgespalten werden, so dass der Darminhalt vergrößert wird. Durch den hohen Ballaststoffanteil in Früchten, wobei etwa 50 Prozent auf die Zellulose entfallen, wird die Verdauungstätigkeit insgesamt begünstigt.

Wie hoch ist der tägliche Bedarf an Zellulose?

Zellulose wird in Verbindung mit allen pflanzlichen Lebensmitteln als Ballaststoff aufgenommen. Die empfohlene Menge an Ballaststoffen liegt bei mindestens 30g/Tag.

Wie entsteht Zellulose-Mangel?

Ein Zellulose-Mangel existiert im Sinne einer mangelhaften Aufnahme von Ballaststoffen. Dadurch können die positiven Eigenschaften von Ballaststoffen wie ein frühzeitiges Sättigungsgefühl, Erhöhung des Stuhlvolumens, Prophylaxe von Magen-Darm-Erkrankungen, Stärkung der Immunabwehr oder Blutzucker- und Cholesterinsenkung nicht in Entfaltung kommen.

Wie entsteht eine Zellulose-Überdosierung?

Eine Zellulose-Überdosierung ist nahezu unmöglich, da der Magen-Darm-Trakt im Rahmen einer Sättigung durch die ernährungsphysiologischen Mechanismen einer hohen Ballaststoffaufnahme einer Zellulose-Überdosierung entgegen wirkt.

Bei welchen Krankheitsbildern kann Zellulose hilfreich sein?

Ballaststoffreiche Kost, also auch die Aufnahme von Zellulose, kann in der Diabetes-Therapie eingesetzt werden.

Der Verzehr von Lebensmitteln mit Ballaststoffen kann den Blutzuckerspiegel über einen längeren Zeitraum stabilisieren. Die Einnahme von Diabetesmedikamenten kann dadurch reduziert werden, so dass der Körper wieder mehr auf die natürlichen körpereigenen Funktionen zurückgreifen kann.

Quellen:

Beatrice Schmidt