Was ist Kupfer?
Kupfer ist ein wichtiges Spurenelement im menschlichen Körper. Es wird durch die Darmwand aufgenommen. Nur 10 Prozent des aufgenommenen Kupfer werden über die Niere ausgeschieden. Der größte Teil gelangt über die Galle in den Darm und damit mit dem Stuhlgang in die Umwelt zurück.
Welche Aufgaben erfüllt Kupfer im menschlichen Körper?
Kupfer wird in jeder Zelle gebraucht. Es ist in vielen Enzymen enthalten und wird unter anderem auch für die Eisenresorption aus dem Darm benötigt. Damit ist es indirekt an der Bildung roter Blutkörperchen beteiligt.
Wieviel Kupfer braucht der Mensch täglich?
Alter | Bedarf (m & w) |
---|---|
bis 4 Monate | 0,2-0,6 mg |
4-12 Monate | 0,6-0,7 mg |
1-4 Jahre | 0,5-1,0 mg |
4-7 Jahre | 0,5-1,05mg |
7-10 Jahre | 1,0-1,5 mg |
10-13 Jahre | 1,0-1,5 mg |
13-15 Jahre | 1,0-1,5 mg |
15-19 Jahre | 1,0-1,5 mg |
19-25 Jahre | 1,0-1,5 mg |
25-51 Jahre | 1,0-1,5 mg |
51-65 Jahre | 1,0-1,5 mg |
65+ Jahre | 1,0-1,5 mg |
Schwangere | 1,0-1,5 mg |
Stillende | 1,0-1,5 mg |
Welche Nahrungsmittel enthalten Kupfer?
Kupfer ist ubiquitär vorhanden – das heißt, man findet es überall und damit auch in vielen Lebensmitteln. Besonders kupferreich sind:
- Innereien
- Austern
- Krabben
- Hülsenfrüchte
- Vollkorngetreide und deren Produkte
- Schokolade
- Kakao
- Tee
- Kaffee.
Da Kupfer auch in Gemüse und Obst vorkommt, ist außerhalb von Hungerzeiten Kupfermangel beim Menschen eher selten.
Woran erkennen Sie einen Kupfermangel?
Kupfermangel führt beim Menschen zu einer Vielzahl von Symptomen, zu denen Blutarmut gehört. Da Kupfer essentieller Bestandteil vieler Enzyme ist, kommt es insgesamt zu einem Verfall. Kupfer ist notwendig für die Nutzbarmachung der Energie, die bei der Hydrolyse von Adenosintriphosphat (ATP) entsteht.
Mit einer gesunden und vollwertigen Ernährung können Sie einen Kupfermangel vorbeugen.
Woran erkennen Sie einen Kupferüberschuss?
Die „Kupfervergiftung“ des menschlichen Körpers wird als Morbus Wilson bezeichnet. Es handelt sich um eine genetisch bedingte Krankheit, bei der vor allem das Chromosom 13 gestört ist.
Als verantwortlich wurde 1993 das sogenannte ATP7B-Gen identifiziert, das ein gleichnamiges Protein bildet. Die Mutationen, die den Defekt verursachen, sind unterschiedlich; in verschiedenen Nationen dominiert jeweils eine andere Mutation. In Europa ist es H1069Q im Exon 14.
Die Hauptaufgabe des ATP7B-Proteins ist es, den Gleichgewichtszustand (Homöostase) des Kupferhaushaltes der Zelle aufrecht zu erhalten, indem es dafür sorgt, dass Kupfer aktiv in die Gallenflüssigkeit transportiert wird.
Wenn dieses Protein fehlt, reichert sich Kupfer überall in den Zellen an, vor allem in Leber, Nervensystem, Niere und Auge. Deshalb leiden die Patienten auch vor allem unter Störungen im Nervensystems (zum Beispiel Persönlichkeitsveränderungen und Tremor) und Leberschäden (akutes und chronisches Leberversagen).
Im Blut kann ein erniedrigtes freies Kupfer und ein erniedrigtes Transportprotein (Caeruloplasmin) gemessen werden. Die Kupferausscheidung in den Urin ist erhöht.
Bei der Behandlung werden sogenannte Chelatbildner verwendet, die mit Kupfer einen unlöslichen Komplex bilden. Dieser Komplex wird dann über die Niere ausgeschieden. Dadurch wird sowohl die Resorption durch den Darm als auch die Ablagerung im Gewebe verhindert. Zusätzlich kommt es zu einem langsamen Abbau der überschüssigen Kupfervorräte in den Organen, die über eine Messung des Kupfergehaltes überprüft und gesteuert werden kann.