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Heißhunger auf Süßes

Heißhunger auf Süßes

In diesem Artikel geht es um die Symptome und Ursachen von Heißhunger auf Süßes und was Sie dagegen unternehmen können.

Was ist Heißhunger?

Heißhunger beschreibt den starken Drang nach Essen. Hierbei können Sie unterscheiden zwischen:

Heißhunger beziehungsweise Heißhungerattacken kommen meist sehr plötzlich. Im Gegensatz zu einem normalen Hungergefühl, können Sie Heißhunger nur schwer ertragen.

Das Gefühl jetzt sofort etwas bestimmtes Essen zu müssen, verschwindet in der Regel erst, wenn Sie diese Nahrung (zum Beispiel Schokolade) aufgenommen haben.

Woher kommt der Heißhunger auf Süßes?

Heißhunger ist ein Symptom. Zu den Ursachen für Heißhungerattacken zählen:

  • Nährstoffmangel
  • Gewohnheiten und andere Umstände
  • Erkrankungen

Ursache: Nährstoffmangel

Zu den Nährstoffen zählen die Energielieferanten:

Heißhunger auf Süßes

So kann der Heißhunger auf Süßes ein Hinweis dafür sein, dass der Körper in einer Unterversorgung mit diesen Energielieferanten geraten ist.

Fehlernährung, Diäten, starke körperliche und geistige Anstrengungen, längere Essenspausen, Stress, Schlafmangel und besondere Lebensumstände führen zu einem erhöhten Energiebedarf.

Zu den besonderen Lebensumständen gehören unter anderen:

  • Wachstumsphasen bei Kindern und Jugendlichen
  • Pubertät
  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Klimakterium (Wechseljahre)

Geben Sie in einer solchen Situation dem Heißhunger auf Süßes nicht nach, kann es aufgrund der Unterversorgung zu schwerwiegenden Störungen im Körper kommen.

Zu diesen Störungen gehören:

  • Kreislaufprobleme
    • Schwindel
    • Übelkeit
    • Ohnmacht
  • Geminderte Hirnleistung
    • Konzentrationsschwierigkeiten
    • Langsames Reaktions- und Denkvermögen
  • Geminderte Nervenleistung
    • Verminderte Schmerzwahrnehmung

Prävention ist das beste Mittel gegen Fressattacken. Ergreifen Sie Maßnahmen, die einem Nährstoffmangel vorbeugen, sodass der Heißhunger ganz ausbleibt.

Im Abschnitt: Was hilft bei Heißhunger auf Süßes? geben wir Ihnen hilfreiche Tipps an die Hand.

Ursache: Gewohnheiten und andere Umstände

Eine weitere Ursache für den Heißhunger auf Süßes sind Gewohnheiten.

Nehmen wir an, Sie essen jeden Tag um dieselbe Zeit etwas Süßes.  Zum Beispiel zum Nachtisch, als Zwischenmahlzeit oder vor dem Schlafen gehen.

Wenn Sie beschließen, diesen süßen Bestandteil wegzulassen, wird Ihr Körper Ihnen dennoch um diese Zeit signalisieren, dass er etwas Süßes haben möchte. Das Signal wird so stark werden, dass Sie es als Heißhunger empfinden.

Jedoch ist dieser Heißhunger nicht dafür da, um einen Nährstoffmangel aufzufangen. Der Körper ist es einfach gewohnt, um diese Zeit etwas Süßes zu bekommen.

Der Konsum von Cannabis und bestimmte Medikamente können ebenfalls zu Heißhungerattacken führen.

Zu den heißhungerauslösenden Medikamenten gehören unter anderen:

  • Mirtazapin
  • Cetririzin

Ursache: Erkrankungen

Physische und Psychische Erkrankungen können ebenfalls für den Heißhunger auf Süßes verantwortlich sein.

Zu den physischen (körperlichen) Erkrankungen zählen:

  • Diabetes Mellitus
  • Schilddrüsenüberfunktion
  • Erkrankungen der Leber
  • Stoffwechselerkrankungen
  • Migräne
  • Prämenstruelles Syndrom
  • Wurminfektionen
  • Pilzinfektionen

Zu den psychischen (geistigen) Erkrankungen gehören:

  • Ess-Brech-Sucht
  • Binge-Eating-Störung
  • Fettsucht
  • Alkoholabhängigkeit
  • Depressionen

Was hilft bei Heißhunger auf Süßes?

Je nach Ursache der Hungerattacke helfen verschieden Maßnahmen. Generell empfehlen wir Ihnen:

  • Vermeiden / reduzieren Sie Stress
  • Schlafen Sie ausreichend. Verhindern sie Schlafmangel
  • Machen Sie keine stark kalorienreduzierten Diäten
  • Nehmen Sie ausreichend Flüssigkeit auf. Trinken Sie viel

Maßnahmen bei Nährstoffmangel

Sorgen Sie dafür, dass ihr Körper nicht in einer Unterversorgung mit Energielieferanten kommt.

  • Essen Sie regelmäßig. Nehmen Sie mindestens zwei bis drei Mahlzeiten zu sich.
  • Wenn Sie Zwischenmahlzeiten zu sich nehmen, essen Sie Obst.
  • Lassen Sie sich Zeit beim Essen. Essen Sie ganz bewusst und eher langsam.

Ernähren Sie sich vollwertig und gesunde. Produkte aus Vollkorngetreide, frisches Obst und Gemüse, hochwertige Fette und Eiweiße, enthalten alles was Ihr Körper benötigt.

Besonders gut geeignete Ernährungsformen sind die

Ist Ihre Ernährung eher ungesund und unausgewogen, empfehlen wir Ihnen eine schrittweise Ernährungsumstellung. Wie eine solche Änderung des Essverhaltens funktioniert, erfahren Sie in unserem Artikel:

Maßnahmen bei Gewohnheiten und anderen Umständen

Sind Gewohnheiten die Ursache für Ihre Fressattacken, so verändern Sie ihre Gewohnheiten.

Diese Tipps helfen Ihnen gewohnheitsmäßigen Heißhunger in den Griff zu bekommen

  • Hören Sie in sich hinein. Haben Sie wirklich Hunger?
  • Schreiben Sie sich Heißhungerphasen auf
  • Essen Sie kurz bevor der Heißhunger erfahrungsgemäß einsetzt ein süßes Stück Obst.
  • Verzehren Sie statt einfacher Kohlenhydrate, komplexe Kohlenhydrate, zum Beispiel in Form von Vollkornprodukten.
  • Lenken Sie sich ab. Gehen Sie an die frische Luft, statt etwas zu essen.

Sollten Medikamente als Ursache in Frage kommen, besprechen Sie sich mit ihrem Arzt / Ihrer Ärztin. Gemeinsam können sie entsprechende Maßnahmen überlegen.

Maßnahmen bei Physischen Erkrankungen

Bei körperlichen Erkrankungen, erhalten Sie Unterstützung von:

  • Ärzt*innen
  • Alternativmediziner*innen

Wird die ursächliche Erkrankung behandelt, verschwinden meist auch die Fressattacken.

Maßnahmen bei psychischen Erkrankungen

Wenn Sie unter einer psychischen Erkrankung leiden, lassen Sie sich professionell unterstützen.

Entsprechende Unterstützung erhalten Sie unter anderen bei:

  • Ärzt*innen
  • Psycholog*innen
  • Fachkliniken
  • Beratungsstellen

Bei psychischen Erkrankungen als Ursache für Heißhungerattacken können Ihnen verschieden Behandlungsmetoden helfen. Hierzu gehören

  • Medikamente
  • Psychotherapien
  • Kombitherapien

Wann sollten Sie bei Heißhunger zum Arzt?

Wenn Sie sich gesund ernähren sowie regelmäßig essen und dennoch Heißhungerattacken haben, lassen Sie sich ärztlich untersuchen und beraten.

Schwangere, Stillende, Kinder und Jugendliche sowie ältere Menschen sollten ebenfalls zur Abklärung eine ärztliche Praxis aufsuchen.

Vermuten Sie eine psychische Belastung oder Erkrankung, ist ebenfalls ein Praxisbesuch angezeigt.

Was passiert beim Arztbesuch?

Im ersten Schritt wird der Arzt / die Ärztin Ihnen viele Fragen über Ihre Krankheitsgeschichte stellen. Dieser Vorgang wird als Anamnese bezeichnet.

Zu den Fragen gehören:

  • Seit wann haben Sie Heißhungerattacken?
  • Wie häufig tritt der Heißhunger auf?
  • Wann tritt der Heißhunger auf?
  • Was essen Sie? / Welche Nahrungsmittel nehmen Sie zu sich?
  • Wann und wie oft nehmen Sie Nahrung auf?
  • Wieviel Alkohol trinken Sie?
  • Nehmen sie sonstige Drogen zu sich?
  • Welche Medikamente nehmen Sie ein?
  • Leiden Sie unter Begleiterscheinungen, wie Schwitzen und Kopfschmerzen?
  • Haben Sie eine besondere körperliche oder mentale Belastung?
  • Leiden Sie unter psychischen Erkrankungen?

Nach dem Gespräch, werden Sie körperlich untersucht. Hauptbestandteil der Untersuchung ist ein Bluttest.

Mit Hilfe des Bluttests wird abgeklärt, ob Krankheiten, wir Diabetes mellitus oder eine Stoffwechselerkrankung die Ursache für Ihre Hungerattacken sind.

In Abhängigkeit der Ergebnisse wird Ihr Arzt / Ihre Ärztin entsprechende Maßnahmen und Behandlungsmetoden mit Ihnen besprechen. Mögliche Maßnahmen sind:

  • Erstellen eines Ernährungsplans
  • Therapie mit Medikamenten
  • Psychotherapie

Sind Stress, Reduktions-Diäten oder Schlafmangel, die Ursache für Ihren Heißhunger, erarbeiten Sie Methoden, um Heißhunger vorzubeugen.

Kommt der Heißhunger von Medikamenten, besprechen Sie mit Ihrem Arzt / ihrer Ärztin über eine mögliche Änderung der medikamentösen Behandlung.

Woher stammt generell der Hunger auf Süßes?

Mit der Muttermilch nehmen wir das erste Mal Süßes zu uns. Sie ernährt uns und versorgt den Körper mit allen wichtigen Nährstoffen. Wir werden geprägt auf:

  • Süß ist gut und ungiftig

Im Verlaufe unseres Lebens, wird Süßes oft als Belohnung oder zum Trost eingesetzt. Bereits Kinder bekommen Süßigkeiten als Belohnung oder zum Trost, wenn Sie sich weh getan haben.

Unser Unterbewusstsein verknüpft Süßes daher mit positiven Emotionen, wie:

  • Mutterliebe / positiver Körperkontakt
  • Belohnung
  • Trost

Durch diese positiven Emotionen und aus Gewohnheit, verzehren wir auch im Erwachsenenalter weiterhin Süßes in unterschiedlichen Mengen.

Wo ist das Problem bei Süßem?

In angemessenen kleinen Mengen stellt der Konsum von Zucker kein Problem dar. Jedoch nehmen wir mit durchschnittlich 26 Kilogramm Zucker pro Person pro Jahr deutlich zu viel Süßes zu uns.

Die Folgen dieses hohen Zuckerkonsums sind unter neben Übergewicht auch ernährungsbedingte Krankheiten.

Wie entsteht ein zu hoher Zuckerkonsum?

Neben dem bewussten Zuckerkonsum in Form von Süßigkeiten, Süßgetränken sowie Zucker in Kaffee und Tee, nehmen wir auch versteckte Zucker zu uns. Diese sind meist in Fertig- und Halbfertigprodukten enthalten.

Wenn Sie sich die Zutatenlisten von Produkten durchlesen, finden Sie unter anderen diese Zuckerarten:

  • Dextrose
  • Galaktose
  • Isoglukose
  • Laktit
  • Maltodextrin
  • Maltose
  • Invert-Zucker

Versuchen Sie generell Nahrungsmittel zu vermeiden, die Zucker und Zuckeraustauschstoffen enthalten.

Fazit

Der Heißhunger auf Süßes ist ein weit verbreitetes Phänomen. Mit der richtigen Ernährung können Sie einen Heißhunger aufgrund von Nährstoffmangel sehr gut bekämpfen beziehungsweise vorbeugen.

Liegen andere Ursachen zu Grunde helfen Gespräche mit Ärzt*innen und entsprechende therapeutische Maßnahmen.

Beatrice Schmidt